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Endlich auf Mallorca

Der erste Tag

Mit unseren beiden Töchtern und fünf Koffern landeten wir morgens um 6.00 Uhr am Flughafen von Palma. Unsere Finca hatten wir auf abenteurliche Weise erst kurz vorher gemietet. Ein befreundeter Autovermieter holte uns mit einem Kleinbus ab, und brachte uns dorthin. Völlig übermüdet aber glücklich schleppten wir unsere Habseeligkeiten ins Haus. Die Kinder waren begeistert. Das lag in erster Linie daran, daß sie den kleinen Hund entdeckten, der zur Finca gehörte. Wir tauften ihn "Pogo" . Zum einen weil damals die Frage "alles Pogo?" sehr verbreitet war, zum anderen weil wir dachten es wäre ein Rüde. Pogo wiederum dachte er wäre ein Kater, und versuchte fast täglich sich mit einer der Katzen die sich gerne auf der Terrasse sonnten zu vereinigen. 

Pogo war über viele Jahre der Hauptbezug für unsere Töchter. Von ihnen ließ sie sich alles gefallen, während sie andere Kinder nicht sehr gerne mochte.

Unsere Koffer stellten wir erstmal in der Wohnhalle ab und erkundeten mit unseren Kindern das Haus. Es gab eine große Küche, ein Bad mit Wanne und zwei Schlafzimmer. Vom Wohnraum gelangte man auf eine geräumige Veranda von der eine Treppe in den Garten führte. Blühende Boungainvilleen, Palmen, Kiefern und ein Rasen umrahmten das Haus. 

Der erste Tag auf der Insel war aufregend. Obwohl die Nacht davor so kurz war, konnte keiner von uns schlafen. Noch am Vormittag fuhren wir an die nur drei km entfernete Cala Llombards. Der weiße Sand strahlte unter dem blauen Himmel und türkisfarbenden Wasser. Da gab es kein Halten mehr, jauchzend sprangen wir in die Wellen. An dieses Glücksgefühl erinnere ich mich noch als wäre es eben gerade gewesen, und bei vielen Sprüngen ins Meer empfinde ich es immer wieder. Das Wasser ist so klar, und wenn die Sonne hoch steht funkelt es. Silberwasser, daß  beim Schwimmen in tausenden silbernen Tropfen um dich herumgleitet.

Eigentlich machten unsere Töchter damals noch täglich einen Mittagsschlaf von 12.00-15.00 Uhr. Doch der fiel aus, und am Nachmittag spazierten wir einen kleinen Weg der hinter unserer Finca ins Dorf Llombards führte. Die Kinder hüpften fast den gesamten Weg, so glücklich waren sie an diesem ersten Tag auf der Insel. Auch wir Eltern waren übermüdet aufgeregt. Was würde in diesem Jahr alles passieren? Schaffen wir überhaupt ein Jahr? Wie wird es alles klappen, was wir vorhatten?

In der kleinen Dorfbar am Straßenrand wurden wir wortlos bestaunt. Damals gab es in Llombards noch keine Touristenmassen, schon gar nicht im November. Auch Frauen und Kinder gehörten noch lange nicht zum Kneipenalltag.

Nach Café con leche und "Laccao" dem Kultkakao aus Mallorca machten wir uns wieder auf den Heimweg.

Als wirklich krönenden Abschluß dieses Tages sahen wir von der Terrasse aus der Sonne beim untergehen zu. Ein faszienierendes Schauspiel, von dem ich bis heute nie genug kriegen kann.     

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