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Meine Mutter II

Über meine Mutter kann ich viele Geschichten und viele Seiten schreiben. Fange ich mal mit dieser an: Sie war humorvoll, und lachte gerne. Das erste mal bewusst und noch sehr deutlich in meiner Erinnerung lachte sie bis ihr die Tränen kamen in Bonn. Von Niederkassel nach Bonn zu kommen war damals eine lange und umständliche Reise. Zunächst mussten wir etwa 1 km zur Haltestelle laufen. Dann ging es mit dem Bus nach Mondorf an die Fähre. Mit dieser setzen wir auf die andere Rheinseite über, um von dort wieder einen Bus in die Stadt zu nehmen. Ich glaube öfter als zwei Mal im Jahr hat sie diese Strapazen nicht auf sich genommen.

Nach dem Einkaufen ging sie mit mir und meinen beiden Brüdern in ein Café in der Stadt. Bevor wir uns auf den Heimweg machten, wurden wir alle nochmal zur Toilette geschickt. Auf dem Weg zur Haltestelle erzählte ich ihr, daß mich auf der Cafétoilette eine Frau zum Jungenklo schicken wollte, hier wäre für Mädchen.  "Aber ich bin doch ein Mädchen" habe ich der Frau und hinterher meiner Mutter empört erklärt. Die musste darüber so lachen, das sie mitten auf dem Zebrastreifen stehen blieb. Selbst als die Autofahrer schon wieder Grün hatten, stand sie da, den Kopf in den Nacken gelegt, und die Tränen liefen ihr über das Gesicht. Mir war es-im Gegensatz zu meinen Brüdern- nicht peinlich, aber ich wusste auch nicht, was so lustig daran war. 

Sie lachte auch gerne über die Geschichten und Anekdoten, die wir ihr erzählten. Ich habe mich in diesen Momenten immer sehr wohl gefühlt.

Als ich etwa zwölf oder dreizehn Jahre alt war, fand sie dann bei einer Autofahrt  ein Wortspiel aber gar nicht witzig. Ich war damals noch sehr kindlich, spielte mit meiner sieben Jahre jüngeren Schwester mit Puppen, Frisör und einkaufen.

Wir saßen also im Auto, ich auf der Rückbank und fragte:" Was ist der Unterschied zwischen einem Dach und einer Couch?" "Keine Ahnung. Und?"

"Auf dem Dach paaren sich die Vögel, und auf der Couch vögeln die Paare."  Wumms! Vollbremsung. Vollschock. "Wo hast du DAS denn her?" Ich hatte keine Ahnung, wusste auch überhaupt nicht, worum es ging, Sie klärte mich nicht auf, warum sie so reagierte, und ich weiß nicht mehr genau, wie lange es dauerte bis ich mit dem Ausdruck vögeln was anfangen konnte.

 

Die Maus neben ihr war ein selbstgenähtes Geburtstagsgeschenk. Meine Mutter setzte sie manchmal angeschnallt auf den Beifahrersitz wenn sie unterwegs war.

Ich hatte viele Jahre den gleichen Haarschnitt wie meine Brüder.

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