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Was geht im Alter, oder wie geht´s mir im Alter? Und wann ist es da, das Alter?

Eigentlich bin ich schon alt, laut einer Definition zwar noch eine „junge Alte“, aber eh, das Alter hat mich erreicht.
Fühle ich mich alt? Die Frage stellt sich erst seit einigen Jahren. Bis um meinen 50. Geburtstag war mein Gedanken eher „Ich fühl mich eigentlich noch richtig jung“. 
Mit dem Thema Alter befasse ich mich aus drei Perspektiven: Mein eigenes Älterwerden,  meine Arbeit  als Krankenschwester in Alten- und Pflegeheimen und in der häuslichen Krankenpflege und literaturmäßig für das Manuskript das ich gerade schreibe über meine Yogamethode „Telomere Yoga“ .
Der Prozeß meines Älterwerdens ging langsam und lange unbemerkt. Ich bin beruflich engagiert, bin als Yogalehrerin und Coach für Sport körperlich sehr aktiv und alles in allem gesund.  Meine schlechteste Phase war sicher die der Menopause. Depressive Verstimmungen, Unzufriedenheit, Überforderung. Erst im Nachhinein habe ich kapiert, daß das alles was mit dem Klimakterium zutun hatte. In dieser Zeit selbst, war ich der Meinung, das bleibt jetzt so und dir geht es bis an dein Lebensende schlecht. Aber wie bei Kopfschmerzen-irgendwann ist es vorbei, und ich fühlte mich wieder fit. 
Da war ich etwa Mitte Fünfzig, und dann kam gleich das nächste Gefühl:  jetzt siehst du auch alt aus. Also nicht wie ´ne Oma, aber eben auch nicht mehr wie Anfang vierzig, als die ich bis einige Jahre vorher immer noch durchging.  Wobei ich mich auch frage, warum ich mich über das Kompliment  “du siehst aber noch jung aus- für dein Alter“ freue. Wahrscheinlich liegt es daran, daß Alt sein mit viel Negativität verbunden ist.  
Jetzt mit Anfang sechzig fühle ich mich wohl- in meiner Haut, in meinem Körper und in meinem Leben. Ich genieße diese Zeit sehr. Auch wenn ich nicht sagen kann, wie es mir in Zukunft gehen wird, habe ich doch die Zeitspanne, in der ich das Leben so genießen kann vor Augen. Auch bildlich. Ich habe mir von einem Zentimeterband den unteren Teil meines „schon gelebten Alters“ abgeschnitten, und alles über  meiner „restlichen Laufzeit“ ebenfalls.  Dabei habe ich die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen (ca.81 Jahre) leicht überschritten. Alles in allem also noch etwa 20 Jahre, wenn es gut geht. 
Was ich in der nächsten Zeit noch vorhabe, und wie ich Altwerden in meinem beruflichen und privaten Umfeld erlebe schreibe ich euch ein anderes Mal.

Das zurechtgeschnitte Metermaß habe ich im Auto in Sichtweite.

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