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Wasserfarben und Himmelblau

 

 

Der Sand unter meinem Tuch ist warm und hat sich meiner Körperform angepasst. Einzelne Unebenheiten ruckele ich mir zurecht. Für den Kopf habe ich einen kleinen Hügel aufgeschüttet,  so daß ich jetzt ein Kissen habe.

 

Durch meine geschlossenen Augen nehme ich die Wärme und die Farbe der Sonne auf. Ich stelle mir vor, wie ihre Strahlen in einem warmen, goldenen Strom von dort durch mich durchfließen, und meinen Körper auch von innen wärmen.

Der Wind streicht über meine Haut. Sommerwarm und leicht trägt er salzige Luft an meine Nase. Nach einiger Zeit spüre ich das Salz auch an den Lippen.

Mein Arme habe ich seitlich ausgetreckt. Mit einer Hand streiche ich über den Sand. Träge nehme ich eine Handvoll, hebe leicht den Unterarm und lasse die Sandkörner durch meine Finger gleiten.  An diesem Strand sind sie hellweiß und feinkörnig. Sanduhrensandkörner.

Vor mir liegt das Meer. Die Wellen überschlagen sich sachte wenn sie ans Ufer kommen. Ich versuche eine Zeitlang in dem Rythmus zu atmen- Einatmen, die Welle rollt an den Strand -Ausatmen, dass Wasser läuft leise zurück. Aber sie sind zu unregelmäßig, und so gebe ich den Versuch wieder auf.

Mit dem Geräusch der Wellen erscheinen auch die Farben des Wassers vor meinem inneren Auge. Das fast durchsichtige Blau mit weißem Schaumrand in Ufernähe. Danach das Helltürkis wo der Sand durch das klare Wasser schimmert. Wo Seegras den Boden bedeckt, oder Felsen ist es ein hellblau. Je weiter man in die Ferne schaut, desto dunkler wirkt das Blau. 

Am Horizont trifft sich das Meer mit dem Himmel. Der ist dort fast weiß, während er über mir ein zartes Blau hat. Himmelblau, heute ohne eine einzige Wolke.

Wenn Wolken am Himmel sind, sieht das Meer wieder ganz anders aus. Es sieht sowieso immer wieder ganz anders aus.  Je nach Tageszeit, Jahreszeit, Wetter. Schön finde ich es immer. Wenn ich hinfahre bin ich jedesmal gespannt, wie es sich zeigt.

 

Aber jetzt liege ich gerade im warmen Sand, den ich ab und zu langsam durch meine Finger gleiten lasse. Ich liege am Strand und lausche den Wellen und träume.  Meer macht mich glücklich.

 

 

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